Digitale Korpora in der Historischen Bildungsforschung: Erzeugung und analytische Perspektiven am Beispiel von FaDe:Live (1782–1891)
Im Verlauf des 19. Jahrhunderts etabliert sich die Vermittlung von Literatur im deutschsprachigen Unterricht an höheren Schulen. Seitdem gehört Literatur zum integralen Bestandteil des Fachs Deutsch an weiterführenden Schulen und zu ihren kanonischen Unterrichtsgegenständen. Den Diskurs dieser Entwicklung untersucht das Projekt „‚Lesen heißt diese Übung‘ – und dann? Begriffe und intendierte Praktiken der Vermittlung deutschsprachiger Literatur an höheren Schulen 1796–1890“ (, doi:10.25625/APN9VH) mit einem Schwerpunkt auf Preußen vor dem Hintergrund zweier Leitfragen: Inwiefern wird die Fachlichkeit der schulischen Literaturvermittlung durch das Verhältnis zwischen der Entwicklung von Ausdrücken zu Begriffen mit terminologischer Qualität, intendierten Unterrichtspraktiken und Vermittlungszielen formiert? In welchen Bezügen steht diese Fachlichkeit zur Änderung des kollektiven Begriffsinventars von vormodernen zu modernen Semantiken innerhalb der sogenannten Sattelzeit (1750–1850) ? Operationalisiert werden diese Fragestellungen anhand des scalable Reading von Quellen, die im Vorfeld zu einem maschinenlesbaren Korpus aggregiert wurden: Fachlichkeit des Deutschunterrichts: Literaturvermittlung, FaDe:Live (1782–1891). Zum Zeitpunkt der Finalisierung des Korpus im April 2025 enthält es alle digitalisierten Monographien, Zeitschriftenartikel und staatlichen Lehrpläne zur Literaturvermittlung im Rahmen des Untersuchungsfokus. Es setzt sich aus klassischen ideengeschichtlichen Quellen …







